Kleeblatt

Moin Moin

Spaghetti kochen Salzkartoffeln Nudeln selbst produzieren

Nur für Männer

Für jeden Mann kommt einmal der Zeitpunkt, an dem ihm niemand mehr einen dampfenden Teller mit 'lecker warm Essen' auf den Tisch stellt. Sei es, dass das Hotel Mama verlassen werden muss, da neue Lebensumstände eintreten. Vielleicht findest du ja auch eines Tages von deiner Liebsten einen Zettel auf dem Tisch:

Dein Essen steht ....

... im Kochbuch auf Seite 232.

 

Also: Auf diesen Seiten sollen dir ganz einfache Rezepte und die notwendigen Geräte vorgestellt werden, die das Überleben sichern, falls Kantine oder Mensa geschlossen sind.

Salzkartoffeln

Ein außerordentlich einfaches Gericht wird aus Kartoffeln hergestellt. Ich spüre noch immer den Stolz in meiner Brust, als es mir vor langer Zeit gelungen war, meine ersten Salzkartoffeln zu produzieren. Wenn du in deiner Kindheit immer vom Küchenherd ferngehalten wurdest, ist es schon eine Leistung, solch simple Speisen anzufertigen.

Die Kartoffeltypen

Wenn du im Supermarkt nach Kartoffeln Ausschau hältst, findest du klangvolle Namen: Linda, Silena und wie sie alle heißen. Vollkommen egal, das ist etwas für Spezialisten. Wichtig ist hingegen das Verhalten beim Kochen, es gibt weichkochende, vorwiegend festkochende und festkochende Sorten. Keine Sorge, irgendwann ist jede Kartoffel weich. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die vorwiegend festkochenden die tolerantesten sind. Probiere aber einfach alle aus.

Der Algorithmus:

Du nimmst eine ausreichende Anzahl Kartoffeln, pro Person, und es geht eigentlich ja immer nur um eine Person, nimmst du 200 Gramm. Dieses Gewicht bezieht sich auf die geschälten Kartoffeln. Du wirst staunen, wie viel die Kartoffelschalen wiegen! Wenn du noch nicht über eine Waage verfügst, kannst du dir helfen mit folgendem Trick:

Konstruiere eine Waage, indem du ein Brett über eine Rolle legst. Stelle jetzt zwei kleine Biergläser auf das Brett. Fülle das eine mit Bier und beginne die Kartoffeln zu schälen. Schneide die Kartoffeln nach dem Schälen noch einmal durch. Manchmal schauen die Erdäpfel dich auch mit dunklen Augen an. Falle nicht darauf rein, schneide sie einfach raus - sie schmecken einfach nicht! Lege die Kartoffelstücke jetzt in das andere Bierglas. Wenn du nicht zwischenzeitlich an dem ersten Glas genippt hast, stellt sich bei 200 Gramm ein Gleichgewicht ein. Jetzt kommt es nur noch darauf an, das Bier zu entsorgen...

Du nimmst jetzt einen Topf, gibst die Kartoffeln hinein und schüttest Wasser hinzu. Das Wasser dient zunächst nur dem Säubern der Kartoffeln. Das Wasser schüttest du nach dem Waschen natürlich weg. Jetzt kommt das Wasser für den eigentlichen Kochvorgang in den Topf. Es ist übrigens nicht notwendig, die Kartoffeln im Wasser zu ersäufen, sie können durchaus aus dem Wasser herausragen. Das spart Wasser und Kochzeit. Schütte noch etwas Salz hinzu, nimm aber nicht zu viel. Hilfreich ist es, wenn du etwas Salz zunächst in die offene Handfläche streust und dann in den Topf kippst, so behältst du die Übersicht.

Stelle jetzt den Topf auf die stärkste Platte des Herdes. Vielleicht hast du ja auch einen - empfehlenswerten - Gasherd. Dann nimmst du natürlich die größte Flamme. Wichtig ist in diesem Zusammenhang nicht nur der Spruch, dass auf jeden Top ein Deckel passt, sondern noch wichtiger ist das Verhältnis zwischen Topfgröße und Platte bzw. Flamme. Der Topf sollte ziemlich genau auf die Kochstelle passen. Ist der Topf zu klein, geht die Energie am Topf vorbei und heizt die Griffe auf - Aua! Ist der Topf zu groß, ist die Erwärmung ungleichmäßig.  Also - volle Pulle. Wenn das Wasser sprudelnd kocht, kannst du die kleinste Stufe der Herdplatte einschalten. Achtung: Ab jetzt läuft die Zeit. 20 Minuten sind ein guter Näherungswert. Gegen Ablauf der Zeit kannst du mit der Gabel einen Test durchführen. Zu Beginn der Kochzeit sind die Kartoffeln knüppelhart, sie werden - im Gegensatz zu Eiern - durch das Kochen weich. Lass sie nicht so weich werden, dass sie beim Gabeltest auseinanderfallen. Vorsicht: Wenn du noch zu viel Power auf der Herdplatte hast, kann es passieren, dass das Wasser komplett verdampft - also durchaus immer wieder kontrollieren.

Haben die Kartoffeln die gewünschte Weichheit, stelle die Platte aus und nehme den Topf mit Hilfe von Topflappen oder eines Geschirrtuches vom Herd. Schütte das Wasser in den Ausguss. Wenn du den Topf wieder auf die soeben benutzte Herdplatte stellst, kann das zurückgebliebene Wasser verdunsten. Aber Vorsicht: Ruhen sich die Kartoffeln zu lange aus, bekommen sie hässliche brauen Flecken, die den Geschmack versauen. 

Eine weitere Gefahr ergibt sich bei hochwertigen Töpfen mit präzise schließenden Deckeln. Wenn die Luft erkaltet, sinkt der Druck in dem Topf gegenüber dem Luftdruck. Jetzt kannst du am eigenen Leib erfahren, wie die Pferde gelitten haben, die Otto von Guericke im 17. Jahrhundert an seine Magdeburger Halbkugeln gespannt hatte. Du kriegst sie nur auf, wenn die Herdplatte wieder eingeschaltet wird.

Das Werkzeug:

Natürlich lässt sich eine Kartoffel mit einem popeligen Kartoffelschälmesser von der Schale befreien. Viel eleganter geht es allerdings mit einem Sparschäler. Die Verletzungsgefahr ist deutlich geringer und die Schale wird dünner. Die Augen lassen sich mit dem speziell geformten Ende sehr leicht aushebeln. Außerdem kann im Frühjahr mit diesem Gerät auch der Spargel geschält werden. Aber davon später.

Komponenten

Kartoffeln werden auch gern als Sättigungsbeilage bezeichnet. Damit tut man ihnen allerdings unrecht. Dennoch lässt sich der Geschmack abrunden durch weitere Zutaten. Ganz einfacher Vorschlag: Nimm zwei Bratheringe. Leider hat es den Anschein, dass Fischgeschäfte und Fischabteilungen in den Supermärkten ein Schattendasein führen. Aber es gibt diese Fische auch in Büchsen oder Gläsern.

Ein weiterer Verfeinerungsvorschlag: Gib einen Esslöffel Butter in eine Tasse, diese in die Mikrowelle, die du als Junggeselle bestimmt hast, schalte auf hoher Stufe 30 Sekunden ein. Die zerlassene Butter gießt du über die Kartoffeln.